IMAGINARIUM
Der Versuch dem Fantastischen in uns Raum zu geben
Ziel dieser Diplomarbeit ist das Generieren eines Zufluchtsortes, der Raum für individuelle Bedürfnisse lässt. Es geht um die Notwendigkeit eines parallelweltartigen Refugiums als pädagogisch-psychologisches Hilfsmittel zur Bewältigung der eigenen Alltagsbelastungen und für die freie geistige Entfaltung.
Über vier Narrative bauen sich verschiedene uns neu und fremd scheinende Konstrukte auf, die sich in einem weiteren Schritt zu einem großen, sich ständig im Wandel und Wachsen befindenden Ganzen vereinen. Diese unbekannten Situationen zwingen die Nutzer*innen, auf ihre Kreativität und Imagination zurückzugreifen, um eine neue Art des Daseins zu erschaffen, da es hier keine vorherbestimmten Verhaltensregeln gibt, an denen man sich orientieren könnte. Der Aufbau dieser Strukturen wird definiert von Zwischenräumen, Parallelwelten und Rückzugsorten mit ihren Übergängen, Portalen und Schnittstellen, die von Nöten sind, um dorthin zu gelangen. Unter dem Aspekt der Narrativen Architektur stellt das Portal als architektonisches Element den Anfang einer Geschichte, einer Reise dar — das gesamte Projekt baut sich somit über ein- und als ein Narrativ durch die Agglomeration von Einzelteilen auf.
Es geht darum, kreative Prozesse zu forcieren, durch Rückbezug auf „Vorstellungswelten“ und Fiktion „Neues“ zu kreieren und Gegebenes als Möglichkeit der Umgestaltung zu sehen. Diese Arbeit übt Kritik an unserem durchrationalisierten, durchprogrammierten Gesellschaftssystem, das oftmals wenig Raum für Individualität übriglässt. Sie zeigt aber auch auf, dass Raum uns allen gehört oder gehören sollte und wir unseren Mut und unsere Kreativität aufwenden sollten, um ihn uns anzueignen.
In diesem Sinne:
lass los, denke frei, erfinde, träume laut, trau dich.
2023
Jaclyn Debiasi
Supervisor: Eric Sidoroff